Eindrücke und Erfahrungen

Reisebericht "Wildnis Pur"

Mein Name ist Leon, ich bin 18 Jahre alt und seit meinem 2,5-monatigen Aufenthalt im“ Kwappa Camp“ in Botswana ein qualifizierter Safari Guide! In Kwappa habe ich an allen Kursen, die derzeit dort angeboten werden, teilgenommen, und möchte nun im Folgenden meine Eindrücke und Erfahrungen, welche ich während dieser Ausbildung sammeln konnte, teilen. 

Vorab möchte ich noch sagen, dass ich in Afrika eine der schönsten Zeiten meines Lebens verbracht habe und mir keinen besseren Ort hätte vorstellen können, um derartig spannende und wertvolle Erfahrungen nach dem Abschluss meines Abiturs sammeln zu können.

Um den bestmöglichen Eindruck in das Leben in Kwappa zu geben, fange ich zunächst mit meiner Ankunft im Sommer 2017 an. Nach einer langen Reise von meiner Heimatstadt München nach Botswana wurde ich am Flughafen von Maun von Jaime abgeholt. Jaime arbeitet für die Okavango Guiding School und hat mich für den nächsten Monat als mein Trainer im Trails Guide Kurs begleitet. 

Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was auf mich zukommen würde, habe ich bereits auf der zweistündigen Autofahrt zu unserem Camp bekommen. Jamie fing sofort an, uns Dinge über die Umgebung zu erzählen, während wir durch Flüsse, Wälder und wüstenähnliche Landschaften fuhren. Schnell verstanden sich alle fünf Kursteilnehmer sehr gut, und die Tatsache, dass wir alle mit anpacken mussten, als das Auto im Sand stecken blieb (ein äußerst häufig auftretendes Problem in der Wildnis), schweißte uns noch mehr zusammen. 

Im Camp angekommen verschaffte uns Jamie einen Überblick des Camps. Es gibt ein Hauptzelt, in dem zusammen gegessen wird und Unterrichtsstunden abgehalten werden. Das Schöne an diesem Zelt: es ist groß und die Seiten sind offen, was es zum perfekten Aufenthaltsort während den heißen Mittagsstunden in Botswana macht. Zusätzliche Bestandteile des Camps sind eine Feuerstelle und natürlich die Zelte, in denen die Schüler und Trainer wohnen. Das Zelt inkludiert einen Innenraum mit einem kleinen Tisch und Bett sowie ein unter freiem Himmel liegendes, abgeschirmtes Bad. Außerdem steht vor dem Zelteingang ein Stuhl, welchen ich persönlich meistens dazu genutzt habe, um von meinem Zelt aus den Fluss „Kwappa“ zu überblicken und währenddessen zu lesen. 

Aber auch wenn ich mir hinsichtlich der Unterkunft weniger erwartet hätte, lässt es sich dennoch nicht leugnen, dass das Leben, insbesondere verglichen mit unseren westlichen Standards, sehr einfach ist. Neben der Tatsache, dass jedoch genau dieses simple Leben für viele Menschen der Grund ist, nach Kwappa zu kommen, trägt diese Art des Lebens auch maßgeblich zu einer möglichst natur- und realitätsnahen Erfahrung im Busch bei. Worauf man sich aber wirklich freuen kann ist das vorzügliche Essen im Camp! 

 

Trails-Guide-Kurs

Nun zum ersten Teil meiner Ausbildung: dem Trails-Guide-Kurs. In diesem Kurs lernt man die Arbeit und Verantwortungen eines Guides auf Walking-Safaris kennen. So erlernt man den Umgang mit Waffen, Tierverhalten in Theorie und Praxis und Interpretation von verschiedenen Faktoren wie Sonne, Windrichtung und Terrain. Nach dem klassischen Prinzip „Learning by Doing“ besteht der Kurs weiterhin hauptsächlich aus praktischen Komponenten, wobei jeweils ein Schüler die Führung eines „Walks“ übernimmt. Hierbei läuft Jamie direkt hinter dem Schüler, um Verbesserungsvorschläge machen zu können. Man sollte in physisch guter Verfassung sein, da der Trails-Guide-Kurs mehrere Stunden Lauf am Tag inkludiert. Umso weniger überrascht es, dass sowohl beim Mittag- als auch beim Abendessen meist kaum etwas übrig blieb! 

Mein typischer Tagesablauf während dieses Kurses als sogenannter „Lead-Guide“ sah folgendermaßen aus: ca. 4:45 Uhr aufstehen und die restlichen Kursteilnehmer um 5:00 Uhr aufwecken und ihnen warmes Wasser vor das Zelt stellen. Um 5:30 Uhr gab es Frühstück (Porridge und Toast), und gegen 6:00 Uhr haben wir uns meistens auf einen „Morning-Walk“ begeben. Die Dauer dieses Walks war von Tag zu Tag unterschiedlich, wichtig war nur, rechtzeitig um 12 Uhr zum Mittagessen im Camp zu sein. Manchmal haben wir auch Tagesausflüge gemacht, auf denen wir unser Mittagessen mitgenommen haben und erst nachmittags zum Camp zurückgekehrt sind. Abgesehen von diesen Ausnahmen war es normal, zwischen 12 und 16 Uhr im Camp zu bleiben, da die Hitze in Botswana zu dieser Zeit ihr Maximum erreicht und körperliche Betätigung geradezu unmöglich macht. Oft wurde diese Zeit für Unterrichtsstunden im Hauptzelt oder einfach zur Entspannung genutzt. Gegen 16 Uhr fand dann der „Afternoon-Walk“ statt, und um 19 Uhr gab es Abendessen. Nach oder auch manchmal vor diesem saßen wir oft um ein Lagerfeuer und haben gelesen oder uns Geschichten erzählt. Grundlegender Bestandteil von Mittag- und Abendessen war auch, positive und negative Aspekte des Walks zu besprechen. Durch dieses offene Feedback konnte jeder der Schüler an sich selbst arbeiten und seine Qualitäten als Guide verbessern. 

 

Bush-Skills-Kurs

Nach Abschluss der Trails-Guide Prüfung habe ich für eine Woche am sogenannten „Bush-Skills“-Kurs, der vom aus Deutschland stammenden Philip geleitet wurde, teilgenommen. Phil ist ein sehr guter Lehrer und war mir in den auf Englisch abgehaltenen Kursen nicht nur sprachlich immer eine Hilfe. Der „Bush Skills“-Kurs eignet sich perfekt für Kursteilnehmer, die zwar einen Einblick in das Leben im Busch und die Arbeit eines Guides bekommen möchten, jedoch nicht den  1-monatigen „Nature Guide“-Kurs machen können oder wollen. Somit erhält man im „Bush Skills“-Kurs einen guten Überblick über die wichtigsten Bestandteile des Nature Guide (von Tierverhalten, über Geologie bis hin zu Astronomie), und kann Safaris um einiges lebendiger erleben, indem man sich selbst ans Steuer setzt. Darüber hinaus werden in diesem Kurs auch Überlebenstaktiken in der Wildnis thematisiert und Aktivitäten wie Mokoro-(das afrikanische Kanu) und Motorbootfahrten gehören ebenfalls zum Programm.

 

Nature-Guide-Kurs

Ohne Pause ging es nach dem „Bush Skills“-Kurs gleich weiter mit dem „Nature Guide“-Kurs. Dieser ist wohl der umfangreichste von den Kursen gewesen, die ich belegt habe. Der Tagesablauf dieses Kurses unterschied sich von dem des Trails Guides im Prinzip nur darin, dass die Morning- und Afternoon-Walks durch „Drives“ ersetzt wurden, dass die Mittagszeit intensiver zum Lernen genutzt wurde und dass der Umgang mit Waffen nicht Bestandteil der Kursinhalte war. Stattdessen thematisieren das „Manual“, welches zu Kursbeginn jedem der sieben Schüler und Schülerinnen ausgehändigt wurde, sowie die Unterrichtsstunden zur Mittagszeit viele verschiedene Aspekte, mit denen man sich als Guide auskennen muss (beispielsweise Automechanik, Ökologie, Astronomie, Vögel und alle anderen Arten von Tieren). Zu jeder Rubrik, die an dem jeweiligen Tag behandelt wurde, gab es am nächsten Tag einen kleinen Test zur Wiederholung. Unser Kursleiter war Julien. Er stammt aus Kenia und ist ein erfahrener Guide, mit dem ich mich schnell anfreunden konnte. Insgesamt haben sich alle Kursteilnehmer auch in diesem Kurs gut verstanden und ich konnte auch in kultureller Hinsicht viel von den 4 einheimischen Schülern lernen. 

 

Fazit

Wie man sieht hat jeder der Kurse seine eigenen Reize und Schwerpunkte, die meinen Aufenthalt in Botswana zu einer wundervollen Zeit gemacht haben. Alle Aspekte der Kurse im Kwappa Camp betrachtend würde ich sagen, dass aufgrund der Nähe zur Natur und den Tieren und der Vielseitigkeit des „Trails Guide“,  mir dieser Kurs letztendlich persönlich am besten gefallen hat. Abschließend möchte ich jedem, der sich für Natur und Tiere interessiert und Safaris auch einmal aus einem anderen Blickwinkel sehen möchte, dieses Erlebnis ans Herz legen und empfehlen. 

Mich wird es auf jeden Fall immer zurück nach Afrika ziehen, und durch meine Zeit im Kwappa Camp habe ich auch schon eine gute Arbeitsgrundlage für das Leben als Safari Guide. Und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja sogar mal als Kollegen oder ich teile mein nun erworbenes Wissen mit Euch als Gästen? Dumedisa!

 

Auch im Busch wird nie ausgelernt:

Das Learner-Manual der OGS

Das Learner-Manual der Okavango Guiding School in Botswana
Geländesicher unterwegs:

Einer der beiden Safari-Landcruiser der OGS

Safari-Landcruiser der Okavango Guiding School in Botswana
Motive und Gelegenheiten für:

Atemberaubende Fotografien

Fotografieren in Botswana
"Camp Outs"

Unter dem afrikanischen Sternenhimmel

Bei einer Camp Our Safari unter dem afrikanischen Sternenhimmel übernachten
Hört sich cool an, ist es auch!

Tea-Time mitten in der Wildnis

Zwei Reisende genießen einen Tee in der Wildnis Botswanas
Sieht man Zuhause auch nicht alle Tage:

Elefanten direkt vor der Haustür

Elefant in Botswana
Bestandteil einer jeden Ausbildung zum Safari-Guide

Spurenlesen

Spurenlesen in Botswana
Mitten in der Wildnis

„Walk“ des „Trails-Guide“-Kurses

Walking Safari in Botswana
Während einer Unterrichtsstunde:

Tierischer Besuch

Elefant zu Besuch im Safari Camp in Botswana
Ein unvergesslicher Anblick:

Afrikanischer Sonnenuntergang

Afrikanischer Sonnenuntergang in Botswana
Camping mit der Botswana Guiding School

Dieser Guiding-Kurs eignet sich ideal für Reisende, die eine außergewöhnliche und naturnahe Zeit im Busch erleben möchten. Innerhalb einer Woche lernen Sie einige der wichtigsten und interessantesten Fakten über die Tierwelt und die Ökologie des Okavango Deltas.

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